Gebete
Ich habe eine Kirche besichtigt, eine mit drei ***,
so wie man ein Museum oder ein Schloss besichtigt.
Ich weiß jetzt, wer sie wann gebaut hat,
welche Stilformen sie zeigt, wer darin begraben ist.
Ich habe alles gesehen, gelesen und fotografiert.
Aber ich habe keinen Gedanken dafür gehabt,
dass diese Kirche dein Haus ist, -
seit mehr als 1000 Jahren.
Dass hier seit einem Jahrtausend dein Opfer gefeiert,
dein Wort verkündet, Sakramente gespendet wurden,
gebetet und gedankt wurde.
Ich habe kein Gebet gesprochen, kein Knie gebeugt,
keine Kerze angezündet.
Ich habe dir nicht dafür gedankt, dass du unter uns
Menschen wohnst.
Herr verzeih mir, ich habe nichts begriffen!
Wie viel Sternchen müsste wohl Gottes Wohnung
bei seinen Menschenkindern haben ?
Paul Roth
A B E N D - G E B E T
Guter Gott, auch heute habe ich nicht so gelebt, wie du es dir wünschst.
Die Hektik des Tages hat mich unaufmerksam werden lassen
für dein Erscheinen in den Menschen, die mir heute begegnet sind:
Familie, Freunden und besonders deinen geringsten Brüdern und Schwestern.
Ich habe wieder zu wenig geliebt.
Es ist unbegreiflich, wie schnell du verzeihen kannst.
Wir Menschen sind nachtragend, vielleicht über Jahre,
du aber löschst jede Sünde sofort aus,
wenn wir Reue zeigen und zur Umkehr bereit sind.
Ich danke dir, guter Gott, für deine unfassbare Liebe zu mir.
Ich will sie mir morgen neuerlich zum Vorbild nehmen.
(Pfarrmedienstelle der Erzdiözese Wien)