Kaplan Franz HÜBEL


24. Mai 2014

Franz Hübel Park

Pfarrfest mit Parktafelenthüllung, Gottesdienst, Grillfest und Lied-Welturaufführung.

 

Ein Samstag, der den Gästen und Organisator-innen noch lange in Erinnerung bleiben wird, schreibt Hetzendorfer Pfarrgeschichte. Der bereits am 4. April offiziell neubenannte Park zwischen Margarete Seemannweg und der Jägerhausgasse wurde noch einmal von der Hetzendorfer Pfarrgemeinde besucht. Trotz der drohenden Gewitterfront gaben Ilse Raubek und Franz Ivan kurze Geschichten aus deren Zusammentreffen mit dem verstorbenen "Herrn Kaplan" Franz Hübel. Eine alte Holzkiste, die Franz Hübel beim Umzug aus Neutitschein nach Hetzendorf 1950 gedient hatte, stand ebenfalls neben der Erinnerungstafelim Park. Sie diente als Symbol für die Reise, die Hübel unfreiwillig aus dem Sudetenland (dem sogenannten "Kuhländchen") nach Hetzendorf antreten hatte müssen.

 

Der kurze Auftakt im Park dauerte schließlich doch zu lange, denn ein fast als biblisch zu bezeichnender Wolkenbruch durchtränkte nicht nur den alten Reisekoffer, sondern auch die tapferen Festbesucher. Im gestreckten Galopp rannten einige von ihnen dann zur Rosenkranzkirche hinüber, andere versuchten vergeblich unter den für diese Art von Platzregen machtlosen Regenschirmen trocken zu bleiben.

 

Um 16 Uhr wurde dann der Festgottesdienst zu Kaplan Hübels Ehren trotz klatschnasser Kleidung in würdiger Art gefeiert. Die Lieder waren ausgesucht nach Beliebtheit bei Herrn Kaplan und wurden von Familie Kraus und Freunden musikalisch begleitet.

 

Im Reisekoffer befanden sich Ausmalbilder für die Kinder und Erinnerungsbilder. Auch ein Bild von Franz Hübel wurde aus der Holzkiste geholt, damit der Jubilar symbolisch beiwohnen konnte. Hans Bensdorp, ehemaliger Pfarrer von Hetzendorfer konzelebrierte und hielt eine Predigt, in der er Franz Hübels Namen in die Bibelstelle der Tageslesung einsetzte.

(Apostelgeschichte 8,5-8.14-17.

 

In jenen Tagen kam FRANZ HÜBEL (Philippus) in die Hauptstadt Samariens hinab und verkündigte dort Christus. Und die Menge achtete einmütig auf die Worte des FRANZ (Philippus); sie hörten zu und sahen die Wunder, die er tat. So herrschte große Freude in jener Stadt.)

Die Messe schloss mit dem Jungscharlied, das Hübels Jungschararbeit in Erinnerung bringen sollte, und dem Lieblingsliedes des Kaplan: Großer Gott wir loben dich.

 

Dann zog die Gemeinde mit dem Reisekoffer und besserem Wetter weiter ins Pfarrheim zum Pfarrfest. Dort gab die Hetzendorfer Band LED Bensdorp neben zwei anderen Liedern mit Hetzendorf-Bezug die Welt-Uraufführung des eigens komponierten Liedes: "Heimatlos, und doch beheimatet". Nach großem Beifall stärkte sich die Gemeinde bei Speisen vom Grill der Familie Csarmann und passenden Getränken. Daneben lief eine Fotopräsentation der besten Bilder des 2004 verstorbenen Kaplan Hübel.

 

Das Fest wurde von vielen Gemeindemitgliedern und etlichen eigens aus Deutschland angereisten Angehörigen der Familie des Franz Hübel gemeinsam mit Mitgliedern der Sudetendeutschen Gemeinschaft Wiens gefeiert.                  Christian Kraus

 

Weitere Bilder sind auf der Seite der Sudetendeutschen Österreichs "Haus der Heimat"

(Alle Rechte bei Alfred Nechvatal)

 

Fotos vom Kaplan Hübel Fest
Pfarrfest-Fotos von Christine Zabsky zum Download bereitgestellt.
KaplanfestFotosZabsky.zip
Komprimiertes Archiv im ZIP Format 83.7 MB
Fotomontage: Christian Kraus; Bildrechte: Pfarre Hetzendorf
Heimatlos-CD Titelbild

LED Bensdorp

 

Welturaufführung

des extra für die Veranstaltung komponierten und auf CD herausgebrachten Songs:

"Heimatlos, und doch beheimatet"

Hörprobe "Heimatlos"
HeimatlosTeaser.mp3
MP3 Audio Datei 3.2 MB
Fotomontage: Christian Kraus
Heimatlos-CD Innenbild

Foto: Christian Kraus

Die offizielle Benennungsfeier des

"Franz Hübel Park" in Wien Hetzendorf am 4.4.2014

 

Am 4. April 2014 fand um 10 Uhr Vormittags die offizielle Benennungsfeier des Franz Hübel Parks in der Jägerhausgasse in Wien Hetzendorf statt. Zirka 150 Personen und 15 Kinder des Hetzendorfer Pfarrkindergartens nahmen daran teil. Darunter waren Mitglieder der Gruppe "Ehemalige Sudetendeutsche in Wien" als Vertreter der Stadt Neutitschein (heute Nový Jičín), wo Franz Hübel 15 Jahre (1935-50) als Kaplan gewirkt hatte. (Fahne)

 

Frau Gabriele Votava (Bezirksvorsteherin von Meidling) erzählte von der sich über mehrere Jahre hinziehenden Entscheidung zur Umbenennung des Parks, da seit einiger Zeit als Ausgleich zur aktuellen Situation nur mehr Frauen als Namensgeberinnen herangezogen werden.

 

Christian Nikolaus Locker (Maler, Autor) sprach als Zeitzeuge über seine Erinnerungen an den bei allen Menschen beliebten "Herrn Kaplan". Mit seinen Predigten und Besuchen hatte dieser vielen Menschen große Freude bereitet.

 

Karol Tomasz Giedrojc (Pfarrmoderator in Hetzendorf seit 9/2010) sprach über den Weg im geistlichen Sinne, den Kaplan Franz Hübel durch seine Gemeinde zu den Menschen hin beschritten hatte.

 

Anschließend wurde die neue grüne Parktafel von Frau Gabriele Votava enthüllt und der Park damit offiziell unter neuem Namen seiner Bestimmung übergeben.

 

Eine lustige Gruppe fröhlicher Kinder aus dem Hetzendorfer Pfarrkindergarten war mit Leiterin Uschi Steinklammer und Christine Traxler zum Fest gekommen. Sie sangen nun ein auf bekannter Melodie basierendes eigens für Kaplan Hübel neu getextetes Lied. Der Refrain: „Auf den Hübel-Spielplatz gehen wir, unsre Freunde sind schon alle hier!“ wurde von allen Anwesenden voller Freude mitgesungen. Dann ließen sie die mitgebrachten mit einem Bild des Kaplan versehenen Luftballons in die Luft steigen.

 

Nach den Ansprachen lud die Pfarre noch zu Brot (Beate K. und Marianne P.) und Wein (gespendet von Gerti und Peter Schuster/Blumen-Schuster), und auch die MA42 Wiener Stadtgärten war mit einem Festzelt und kleinen Aufmerksamkeiten für die Kinder präsent.

 

Weitere Ehrengäste:

Nikolaj Nawotka (Dechant von Meidling), Diakon Heribert Hrusa aus Ecuador, Roland Schwarz (Pfarrer am Schöpfwerk), Ingrid Vogel (evang. Pfarrerin Hetzendorf), Henk Landman (Pfarrmoderator Namen Jesu) und viele weitere ehrenwerte Gäste, die ihr persönlicher Bezug zu Kaplan Hübel hierher gebracht hatte. Hans Bensdorp (Pfarrer von Hetzendorf bis 2010) bedauerte sehr, dass er an der Feier aus Krankheitsgründen nicht teilnehmen konnte und ließ durch Pfarrmoderator Karol Giedrojc seine Grüße ausrichten.

 

Weiters waren zugegen (lt. Sudetendeutscher Pressedienst):

SLÖ-Bundesobmann Gerhard Zeihsel (SLÖ-Bundesobmann [Sudetendeutsche Landsmannschaft in Österreich]), Obfrau Ulrike Tumberger von der (BRUNA-Wien [die Brünner in Wien]), Hofrat Dr. Gottlieb Ladner (Sudetendeutsches Priesterwerk), und der auf Exerzitien in Wien weilende Monsignore Anton Otte (Ackermann-Gemeinde in Prag).

 

 

Der Event war von einer Hetzendorfer pfarrinternen Gruppe geplant (Karol Giedrojc, Richard Csarmann, Elisabeth Dieterle, Beate Kafka, Christian Kraus, Richard Pokorny, Marianne Proch, Maria Raffetseder, Ilse Raubek, Gerti Schuster, Peter Schuster, Toni Zabsky) und mit Unterstützung von Christian Locker durchgeführt worden.

 

Christian Kraus

 

Weitere Bilder sind auf der Seite der Sudetendeutschen Österreichs "Haus der Heimat"

Ebenfalls ist dort ein Videomitschnitt der Reden zu sehen. (Alle Rechte bei Alfred Nechvatal)

 

Fotos der Bildergalerie oberhalb: Christian Kraus

Die Rede von Pfarrmoderator Karol Giedrojc:     4.4.2014

 

Heute benennen wir den Park an diesem Gehweg mit dem Namen von Kaplan Franz Hübel in Hetzendorf. Der Herr Kaplan Hübel ist diesen Weg oft gegangen und er ist nicht nur diesen Weg gegangen, sondern alle Wege in Hetzendorf. Alle Hetzendorfer Wege waren ihm durchaus bekannt. Kaplan Hübel ist nicht nur diese Wege gegangen, er hat auch Wege zu und unter den Menschen aufgebaut.

 

Denjenigen, die nicht mehr gehen konnten, hat er gehen geholfen. Denen, die Wege zu einander vergessen oder versperrt haben, hat er diese Wege neu gezeigt. Kaplan Hübel hat hier die Gemeinschaft gestärkt und Gemeinschaft unter den Menschen weiter aufgebaut. Er hat Menschen Anerkennung und Freude geschenkt, Hoffnung und Glauben gestärkt.

 

Wir sind dankbar für die Benennung dieses Parks in Hetzendorf mit seinem Namen, denn Kaplan Franz Hübel, seine Art und Weise, wie er gelebt und gehandelt hat, sollten weiter in Erinnerung der kommenden Generationen bleiben.

 

Karol Giedrojc

Unten finden sie noch weitere Fotos, zu Verfügung gestellt von Familie Zabsky:

Hetzendorf feiert Abschied von Kaplan Franz Hübel

24.8.2004

Viele, viele waren gekommen, Nahe und auch Fernstehende. Einige hatten eine lange Anreise nicht gescheut, oder sich von körperlichen Gebrechen nicht aufhalten lassen, um Abschied von einem zutiefst liebenswürdigen Menschen zu nehmen. Jeder hat irgendeine besondere Erinnerung, eine Geschichte, die ihn einmal im Innersten berührt, erleichtert, befreiend gewirkt hat. Bei all den Berichten und Erzählungen über Kaplan Franz Hübel fällt einem zusammenfassend das Wort Jesu ein: “Kommt alle zu mir, die ihr schwere Lasten zu tragen habt, denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht.” So ist all das gute Wirken unseres Herrn Kaplan noch einmal ans Licht gekommen und hat das feierliche Requiem und den Trauerzug zu seiner letzten Ruhestätte festlich beleuchtet und seine große Liebe zu uns Hetzendorfern auferstehen lassen. Das Requiem für Herrn Kaplan Konsistorialrat Franz Hübel fand am Dienstag, 24. August 2004, um 14.30 in der Pfarrkirche Hetzendorf statt. In der übervollen Kirche feierte Weihbischof Helmut Krätzl zusammen mit Geistlichen aus dem Dekanat das Requiem. Gekommen waren Henk Landman (Namen Jesu), Berthold Koy (Meidling), Mikolaj Nawotka (Altmannsdorf ), Wojciech Kucza (Neumargareten), Alfred Kolaska (Schlosskirche Hetzendorf ), Dietmar Neumann (Marianneum), P. Odilo Schweiger (Gatterhölzl) und Diakon Gustav Kos. Beim Gottesdienst wurden Lieder gesungen, die Kaplan Hübel selber für sein Begräbnis ausgesucht hatte. In seinem Abschiedswort dankte Pfarrer Bensdorp dem Verstorbenen für sein Wirken in seinen zwei Pfarren Neutitschein-Söhle und Hetzendorf. In einem langen Zug, angeführt von vielen MinistrantInnen, bewegte sich dann der Kondukt zum Hetzendorfer Friedhof, wo Kaplan Hübel im Priestergrab beigesetzt wurde.

Maria Feilhauer

 

Homilie in der Begräbnismesse für Kaplan Franz Hübel

24. August 2004

 

Wenn wir heute Konsistorialrat Kaplan Franz Hübel zu Grabe tragen, dann schließen wir gleichzeitig ein Kapitel Hetzendorfer Pfarrchronik, das über ein halbes Jahrhundert reicht. Wir neigen uns dankbar vor einem Priester, der in fast 70 Priesterjahren so vielen im Leben und im Glauben geholfen hat. Und ich möchte in dieser Stunde dem Toten meine Stimme leihen, damit er denen danken kann, die ihm so wertvoll waren und die ihn bis zuletzt begleitet haben... Ein halbes Jahrhundert Kirchengeschichte. 1911 in Weiskirch, Ostsudetenland, geboren, wurde er 1935 in Olmütz zum Priester geweiht. 1950 aus seiner Heimat vertrieben, war er seither Kaplan in dieser Pfarre. Hier erlebte er die fast triumphalen Zeiten einer freien Kirche nach dem Krieg, alsbald aber auch so etwas wie ein vorkonziliares Drängen unter Pfarrer Joseph Ernst Mayer. Muss eine sich erneuernde Kirche nicht auch ihre Kirchenräume ändern und anders ausstatten, meinte Pfr. Mayer? Muss bewusst gefeierte Liturgie nicht daran erinnern, dass der Ursprung der Messe ein Mahl um den gemeinsamen Tisch herum war? Hübel hat damals hier eine noch gar nicht immer legitimierte Bibelarbeit miterlebt und vor allem in Joseph Ernst Mayer einen Prediger besonderen Formates. Solche Neuerungen haben auch Spannungen in die Pfarre gebracht. Aber schon in dieser Zeit war Kpl. Hübel wie ein ruhender Pol, loyal dem Pfarrer gegenüber und doch für viele Gläubige Halt in aufsteigender Unsicherheit. Das II. Vatikanische Konzil hat dann vieles eingeholt, was in dieser Pfarre schon vorausschauend experimentiert worden war. Nicht wenige, in alter Theologie erzogene Priester haben sich in dieser nachkonziliaren Zeit mit ihren Umbrüchen schwer getan. Hübel ging immer mit der Kirche und ihrer Entwicklung mit. Das entsprach seinem Naturell, seiner fast kindlichen Gläubigkeit, aber auch der Disziplin, sich weiterzubilden. Er hat immer viel gelesen, auch Theologisches.

 

Mit Hans Bensdorp kam 1979 eine ganz neue Priestergeneration in diese Pfarre. Ein Pfarrer, der 34 Jahre jünger war als der Kaplan. Und doch haben in diesen 25 Jahren gemeinsamen Priesterwirkens wohl alle erlebt, wie das Gespräch unter den Generationen fruchtbar werden kann, wie zwei Priester, in Herkunft, Charakter, Theologie verschieden, gerade einer Gemeinde mit berechtigten unterschiedlichen Ansprüchen Vorbild sein können. Wäre es doch in vielen anderen Pfarren ähnlich gelaufen! Die letzten 10 Jahre seines Lebens schrieb Kpl. Hübel die Geschichte dieser Pfarre durch seine unzerstörbare Treue im Kleinen, durch seine Geduld im Leiden, durch sein Gebet und einfaches Dasein, das vielen lieb geworden war. Es gibt selten einen Priester, der in ein und derselben Pfarre eine so eindrucksvolle Chronik geschrieben hat.

 

Ein Seelsorger für so viele. Was war seine besondere seelsorgliche Stärke? Für alle da zu sein! Von Anfang an galt seine Liebe den Kindern und der Jugend. Er machte sich offenbar als junger Kaplan genau so verständlich, wie später als Mann der nächsten und übernächsten Generation. Ihn konnten selbst “laute Kinder” nicht stören, waren diese doch sicher auch bei Jesus laut, wie er entschuldigend sagte. Er kannte die Probleme der Jugend und blieb ihr, besonders auch in der Studentenverbindung Babenberg im MKV, ein gesuchter Gesprächspartner. Er kannte durch seine lange Seelsorgstätigkeit fast alle Familien in der Pfarre, hatte er doch viele von ihnen getauft, zur Erstkommunion geführt, getraut und ist mit vielen den letzten Weg zum Friedhof gegangen. Er war für Arme und Obdachlose immer großzügig. In seinem Testament hat er, so glaube ich, in einfacher, aber überzeugender Weise sein Pastoralkonzept umschrieben: “Religion kann man nicht lernen, Religion muss man tun. Bleibt Christus treu!” Die vielen, die ihm danken. Viele stehen heute hier, und doch sind sie nur eine kleine Abordnung der vielen Tausend, die ihm als Priester in 54 Jahren hier begegnet sind. Sie alle, wir alle danken ihm für die so natürliche Art seiner Pastoral. Für seine menschliche Offenheit und für das Verständnis für so vieles. Danken muss man ihm für seine Art der Verkündigung, vielleicht von Joseph Ernst Mayer angespornt. Pflichtbewusst hat er sich auf jede Predigt sorgsam vorbereitet. Danken werden ihm viele für Worte des Trostes, der Aufmunterung, für die Zusage der Vergebung im Beichtstuhl, vielleicht auch für manche Mahnung. Vor allem aber danken wir ihm für seine unerschütterliche Liebe zur Kirche in all den 54 so bewegten Jahren. Es ist ihm immer um mehr gegangen als um einzelne Vertreter der Kirche oder um diese oder jene Ausformung kirchlichen Lebens. Einmal vom Herrn berufen, ist er ihm gefolgt, blieb diesem Ruf bis ins Leiden treu und hat damit durch seine Haltung glaubwürdig bis zuletzt gepredigt, was er mit Worten nicht mehr sagen konnte. Der Dank, den er in dieser Stunde sicher selbst sagen möchte. An seiner Bahre stehend mache ich mich nun ganz bewusst zu seinem Sprecher. Vielen will er danken, die ihn in seinem priesterlichen Leben begleitet und durch ihr Vertrauen gestärkt haben. Wir Priester sollen nicht nach Anerkennung aus sein, aber leben doch auch vom Echo, das auf unser Wirken widerklingt. Vor allem aber würde er gerade jetzt wohl all jenen danken, die ihn seit seinem Schlaganfall 1993 so rührend begleitet haben. Die ihn im Spital und Pflegeheim besuchten, an seinem Bett saßen und ihm vorlasen, da seine Augen schon versagten. Die ihn mit Medikamenten versorgten und gutes Essen brachten. Das hat er immer geliebt. Die ihm ganz einfach das Gefühl der Zuneigung gaben und spüren ließen, dass er auch jetzt mit zunehmendem Alter nicht umsonst sei und zu ihnen gehörte. All diesen sage ich in seinem Namen tiefsten Dank.

 

Und einen möchte ich nicht vergessen, unseren lieben Hans Bensdorp. Bei aller schweren Belastung als Pfarrer hat er sich rührend immer und gerade in den letzten Jahren um Franz Hübel gesorgt. Beide haben eine Art von Brüderlichkeit vorgelebt, die heute so selten geworden ist. Ob das nicht eine viel eindrucksvollere Predigt war, als rhetorisch brillante, theologisch subtile, spirituell ausgeklügelte Worte es können? Wo die Liebe und die Güte, dort ist Gott! Das versteht jeder, auch in einer so säkularen Gesellschaft. Mit Martha aus dem Evangelium stehen wir voll Trauer an dieser Bahre. “Herr, wärest du hier gewesen ...” Nein, der Herr war immer da, das ganze lange Priesterleben lang, besonders aber in der Todesstunde von Kpl. Hübel. Denn Auferweckung bedeutet nicht, das irdische Leben um eine Spanne zu verlängern, sondern das Leben zu verwandeln. Franz Hübel hat zeitlebens gepredigt, was er nicht gesehen hat, wie es im Petrusbrief heißt, aber was er in Liebe zu Christus tief geglaubt hat. Wir sind sicher, dass er jetzt in unsagbarer, von himmlischer Herrlichkeit verklärter Freude jubelt, weil er das Ziel des Glaubens erreicht hat. (1 Petr 1,8 f.) Und sicher will er uns in dieser Stunde Anteil nehmen lassen an jener verklärten Freude, auf die wir alle zugehen, wie uns der Glaube hoffen lässt.

 

Weihbischof HelmutKrätzl